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Nummer 182 vom September 2022
Nummer 182 vom September 2022
- «Die grössten SwissSkills der Geschichte»
- Arge Alp tagt in Schwyz
- Kooperation zwischen LCH und SER
- 69’000 neue Lehrverträge: Der Lehrstellenmarkt ist stabil.
- Zufriedene ICT-Lehrabgängerinnen und -abgänger
- Security-Fachkräftemangel in der ICT
- Hochkarätiger schweizerisch-israelischer Austausch zur Berufsbildung
- «Weiterbildung» ist nun ein eigenes SBFI-Ressort
- Neues MINT-Zentrum der Pädagogischen Hochschule Luzern eröffnet
- «Fokus Berufsbildung» mit Referaten und Workshops
- Neues EHB-«skilled» zum Thema Berufswege
- Nutzen wir das didaktische Potenzial von Technologien?
- Studie besagt: Diverse und inklusive Firmen haben einen Wettbewerbsvorteil
- Inserat: Kompetenz für technische Kaufleute
- Inserat: Infoanlass Studiengänge Sek II PHSG – 25. Oktober 2022
«Die grössten SwissSkills der Geschichte»
Am Sonntag, 11. September, sind in Bern die SwissSkills 2022 zu Ende gegangen. Es waren SwissSkills der Rekorde, «die grössten SwissSkills der Geschichte», wie die Organisatoren nach Torschluss zufrieden feststellten. Mehr als 1000 talentierte Nachwuchsfachkräfte leisteten während fünf Tagen an Wettkämpfen und Berufsdemonstrationen vollen Einsatz, 120’000 Besucherinnen und Besucher – vorab Jugendliche der Oberstufe – liessen sich von der Vielfalt der Schweizer Berufswelt inspirieren. Die Resultate findet man hier. Im Oktober-FOLIO werden wir diese SwissSkills der Superlative noch einmal aufleben lassen.
Arge Alp tagt in Schwyz
«Arge Alp»: So heisst das jährliche Treffen der verschiedenen Lehrerverbände in der Berufsbildung der «Alpenländer» Baden-Württemberg, Bayern, Österreich, Südtirol und der Schweiz. Hier tauschen sich die Spitzen der betreffenden Verbände über aktuelle Entwicklungen in der Berufsbildung aus. Nach dem Treffen 2021 in Bamberg (Bayern) ist nun in diesem Jahr die Schweiz an der Reihe. BCH, Berufsbildung Schweiz, hat die Tagung vom 22.-24. September 2022 in Schwyz organisiert mit dem Besuch der Berufsfachschulen in Goldau und Schwyz. Neben den Berichten aus den Ländern geht es auch um die Zukunft: Zentrale Themen sind diesmal der Fachkräftemangel und die Bildung in nachhaltiger Entwicklung. Über die Resultate werden wir gerne im Oktober-FOLIO berichten.
Kooperation zwischen LCH und SER
In ihrer gemeinsamen Präsidentinnen- und Präsidentenkonferenz vom 7. September in Bern entschieden die Mitglieder der beiden Verbände LCH und SER (syndicat des enseignant:es romand:es), in welche Richtung die Kooperation künftig gehen soll: Angestrebt wird eine Institutionalisierung der Zusammenarbeit. 63 Prozent der LCH-Delegierten und 85 Prozent der SER-Delegierten stimmten bei einer Online-Wahl für das als «Szenario A» bekannte Konzept, bei dem die Zusammenarbeit der beiden Verbände vertraglich als einfache Gesellschaft vereinbart werden soll. Das Szenario B hätte direkt zum Zusammenschluss geführt. Dieser Vorschlag stiess bei beiden Verbänden auf wenig Anklang. Hier der Bericht.
69’000 neue Lehrverträge: Der Lehrstellenmarkt ist stabil.
Neuste Trendmeldungen aus den Kantonen zeigen im Spätsommer 2022 einen weitgehend stabilen Lehrstellenmarkt. Gesamtschweizerisch sind per Ende August 69’000 Lehrverträge unterzeichnet worden. Diese Zahl bewegt sich im Rahmen der Vorjahre. Die stabile Lehrstellensituation sei insbesondere auf die konstant hohe Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen zurückzuführen, schreibt das SBFI in einer am 12. September verschickten Mitteilung. Die Berufsbildung sei insgesamt gut aufgestellt und die Unternehmen hielten an der Sicherung des Nachwuchses fest. Die Mitte August dieses Jahres von Bund, Kantonen und Organisationen der Arbeitswelt lancierte Kampagne www.BerufsbildungPlus.ch sensibilisiert junge Menschen im Berufswahlprozess und deren Eltern für die zahlreichen Möglichkeiten, die die Berufsbildung bietet. Weiter finden sich auf der Plattform Informationen zu anstehenden Veranstaltungen und regionalen Berufsmessen.
Zufriedene ICT-Lehrabgängerinnen und -abgänger
Über 2700 Frauen und Männer haben im Sommer eine Lehre im ICT-Bereich abgeschlossen. In der diesjährigen Umfrage von ICT-Berufsbildung Schweiz wurden 728 (27%) dieser Mediamatiker/innen, Informatiker/innen und ICT-Fachleute EFZ im letzten Lehrjahr befragt. Die grosse Mehrheit von ihnen (88%) ist (eher) zufrieden mit der Berufswahl und möchte auch in Zukunft in diesem Gebiet tätig sein. Die jungen Berufsleute schätzen die Weiterbildungsmöglichkeiten, insbesondere die Höheren Fachschulen (HF) und Fachhochschulen (FH). Die eidgenössischen Fachausweise und Diplome hingegen sind rund einem Drittel der befragten Lernenden gänzlich unbekannt. Die Umfragedetails finden Sie hier.
Security-Fachkräftemangel in der ICT
Bis 2030 wird in der Schweiz eine Lücke von 38’700 ICT-Fachkräften entstehen, wie die neuste Fachkräftestudie / Bedarfsprognose von ICT-Berufsbildung Schweiz zeigt. Dies trotz verstärkter Anstrengungen in der Nachwuchsförderung. Bis ins Jahr 2030 braucht die Schweiz aufgrund von Pensionierungen, Abwanderungen und der digitalen Transformation insgesamt 119’600 zusätzliche ICT-Fachkräfte. Vom drohenden Mangel betroffen sind alle ICT-Berufe, im Bereich ICT Security ist jedoch eine besonders starke Beschäftigungsdynamik zu verzeichnen. Seit 2010 hat sich die Zahl der Security-Fachkräfte auf 5’100 verdreifacht. Trotz dieses Wachstums werden bis 2030 60 Prozent zusätzliche ICT-Security-Fachkräfte benötigt. Um diesem Bedarf nachzukommen, hat ICT-Berufsbildung Schweiz in Zusammenarbeit mit der Wirtschaft und der Schweizer Armee den eidgenössischen Fachausweis «Cyber Security Specialist» entwickelt. Seit dessen Einführung 2019 hat sich die Anzahl Prüfungskandidat/innen jährlich verdoppelt. Alle Resultate lesen Sie hier.
Hochkarätiger schweizerisch-israelischer Austausch zur Berufsbildung
Am 7. September fand am Rande der SwissSkills 2022 in Bern ein Arbeitstreffen zwischen der Generaldirektorin des israelischen Bildungsministeriums, Dalit Stauber, und der Staatssekretärin für Bildung, Forschung und Innovation, Martina Hirayama, statt. Im Zentrum des Gespräches stand das Schweizer Berufsbildungssystem. Beim Arbeitstreffen begrüssten beide Seiten die guten Beziehungen im Bereich Bildung, Forschung und Innovation und tauschten sich besonders intensiv zum Thema Berufsbildung aus. In der Diskussion ging es unter anderem um die Aufgabenteilung der öffentlichen und privatwirtschaftlichen Akteure sowie die langfristige Sicherstellung der Attraktivität des Berufsbildungswegs bei Jugendlichen. Hier die ganze Medienmitteilung.
«Weiterbildung» ist nun ein eigenes SBFI-Ressort
Das Staatsekretariat für Bildung, Forschung und Innovation SBFI fördert Weiterbildung und lebenslanges Lernen in ihrer ganzen Breite. Anfang September hat die Abteilung Beruf- und Weiterbildung der Weiterbildung ein eigenes Ressort eingerichtet. Dank dieser Aufwertung möchte das SBFI das Thema Weitebildung noch fokussierter und gesamtheitlicher bearbeiten können. Es will so zusätzliche Impulse für das lebenslange Lernen geben und die Rahmenbedingungen weiter verbessern. Auf seiner Einstiegsseite bietet das neue Ressort «Weiterbildung» einen Überblick über die Themen und Massnahmen des SBFI und seiner Partner.
Neues MINT-Zentrum der Pädagogischen Hochschule Luzern eröffnet
Die PH St. Gallen hat nach langer Vorbereitung und zwölfmonatiger Bauzeit ihr MINT-Zentrum im Hochschulgebäude Hadwig einweihen können – gerade rechtzeitig zum neuen Studienjahr. Das neue Zentrum dient künftig der Aus- und Weiterbildung der Lehrpersonen der Sekundarstufen I und II. Es ist das erklärte Ziel der PH, die gesamte Expertise in den Fächern Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik unter einem Dach zu vereinen. Mehr Informationen dazu finden Sie hier.
«Fokus Berufsbildung» mit Referaten und Workshops
Am 4. Oktober findet in der Parkarena Winterthur der «Fokus Berufsbildung» mit Impulsreferaten von hochkarätigen Bildungsfachleuten und verschiedenen Workshops statt. Niklaus Schatzmann, Leiter des Zürcher Mittelschul- und Berufsbildungsamtes, spricht am ganztägigen Anlass über die Entwicklung der Berufsbildung in den letzten Jahren im Zeichen von Corona und dem Krieg in Europa. Professorin Margrit Stamm wiederum denkt in ihrem Referat über den Stellenwert der Intelligenz in der Berufsbildung nach. In den Workshops stehen dann unter anderem die Reform der kaufmännischen Grundbildung und der Umgang mit Jugendlichen im Zentrum. Die Teilnahme kostet 250 Franken.
Neues EHB-«skilled» zum Thema Berufswege
Die Herbstausgabe 2022 des EHB-Magazins «skilled» ist dem Thema Berufswege gewidmet. Das schweizerische Berufsbildungssystem bietet im Sinne des lebenslangen Lernens unzählige Möglichkeiten, sich im Laufe eines Berufslebens immer wieder weiterzuentwickeln. Eine Frage, die sich oft stellt, wenn sich jemand an etwas Neues wagt: Was zählt überhaupt das bisher Geleistete? Forschende der EHB haben untersucht, wie die höheren Fachschulen die Anrechnungsfrage handhaben. Zum Einstieg ins Heft geben sie Einblick in die Resultate ihrer Studie. Weitere Fragen, die im neuen «skilled» thematisiert werden: Welche Berufswege wählen Männer und Frauen heute? Wie lassen sich Talente fördern? Und wie die Hürden überwinden, denen manche auf ihrem Berufsweg begegnen? Das ganze «skilled» können Sie unter folgendem Link im E-Reader lesen:
Nutzen wir das didaktische Potenzial von Technologien?
Prof. Dr. Alberto Cattaneo, Forschungsleiter an der EHB Lugano, geht in einem Beitrag im Newsletter #Transfer von SGAB der Frage nach, wie weit in der beruflichen Grundbildung das didaktische Potenzial von Technologien ausgeschöpft wird, um Lehr- und Lernprozesse zu unterstützen. Er bündelt damit die Ergebnisse eines über 16 Jahre laufenden Langzeitforschungsvorhabens. Cattaneo geht von der Annahme aus, dass fürs Ausschöpfen von Technologien in erster Linie ein starkes pädagogisches Konzept und nicht unbedingt die neueste Spitzentechnologie benötigt wird. Auf dieser Grundlage wird der «Erfahrraum» als ein berufsbildungsspezifisches pädagogisches Modell für die Technologieintegration eingeführt, das darauf abzielt, lernortübergreifendes Lernen zu verbessern.
Studie besagt: Diverse und inklusive Firmen haben einen Wettbewerbsvorteil
Strategisches Management von Diversität und Inklusion kann einen positiven Effekt auf die Unternehmensperformance haben: So lautet das Resultat eines vom Verein «Swiss Diversity» in Auftrag gegebenen Gutachtens der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW). In der Studie wird nebst der gesellschaftlichen Perspektive auch die ökonomische Sichtweise aufgezeigt sowie ein länderübergreifender Vergleich erstellt. Die Studie bildet das wissenschaftliche Fundament für die «Swiss Diversity & Inclusion»-Zertifizierung; derzeit existiert kein aktives «Swiss Diversity & Inclusion»-Monitoring.
Inserat: Kompetenz für technische Kaufleute
Compendio Bildungsmedien steht für topaktuelle Lehrmittel, die regelmässig gemäss den neuesten Entwicklungen und Bestimmungen überarbeitet werden. Entsprechend wurden «Arbeitsrecht und Sozialversicherungen für TK» und «Recht für TK» dem aktuellen Stand der Rechts- und Sozialversicherungsbestimmungen angepasst. Nebst zahlreichen Aktualisierungen und Ergänzungen werden auch die Neuerungen beim Vaterschafts- und Betreuungsurlaub sowie bei den Sozialversicherungsabgaben und -leistungen thematisiert. Hier finden Sie weitere Informationen zur TK-Reihe von Compendio.
Inserat: Infoanlass Studiengänge Sek II PHSG – 25. Oktober 2022
Ob Berufsschullehrperson ABU oder BKU, Lehrperson HF oder Berufsbildner/in ÜK – die Pädagogische Hochschule St. Gallen bildet Berufsbildungsverantwortliche aller Lernorte aus. Welchen Weg Sie auch einschlagen – aufgrund des modularen Systems haben wir immer eine passende Anschlusslösung. Erfahren Sie mehr am Infoabend am 25. Oktober 2022 in Gossau und stellen Sie Ihre Fragen. Jetzt anmelden.