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Nummer 59 vom 18.Oktober 2011
Diese Ausgabe von BCH News erscheint ferienbedingt eine Woche früher als geplant. Ausgabe 60 wird wie geplant am 16. November publiziert.
- WorldSkills in London
Schweiz bleibt beste europäische Nation - Diskussionsbeitrag des Historikers Sarasin
Erneute Kontroverse zur Gymnasialquote - Lehrabschluss: Verbesserte Erfolgsquote
Wie viele Lernende scheitern an der LAP? - ZH: Regierung gibt grünes Licht
Zweisprachiger Unterricht an Berufsfachschulen definitiv - BBT: Nachfolge von Martin Stalder
Neue Leiterin des Ressorts Höhere Berufsbildung - Nationaler Qualifikationsrahmen NQF
Erfolgreiche Roundtables des BBT - EDK-Plenarversammlung diskutiert HFSV
Kantone finanzieren die Höheren Fachschulen hälftig - Stagiaires-Abkommen Brasilien-Schweiz
Für Lernende nach ihrer Ausbildung - Anerkennung von Berufsqualifikationen
Bund übernimmt europäische Richtlinie - ODEC-Salärstudie
Studium an Höheren Fachschulen (HF) zahlt sich aus - Kostenlos im Internet
Schweizer Bildungssystems in Englisch - Stelleninserat
Lehrperson für Elektroniker an der BBZW
WorldSkills in London
Schweiz bleibt beste europäische Nation
An den Berufsweltmeisterschaften in London hat die Schweizer Delegation sechs Gold-, fünf Silber- und sechs Bronzemedaillen geholt. So erfolgreich war noch keine Schweizer Delegation an einer Beruf-WM. Hinter Südkorea und Japan belegt sie den dritten Platz in der Gesamtwertung und verteidigt nach dem zweiten Gesamtrang vor zwei Jahren in Kanada ihren Spitzenplatz. Besonders erfreulich ist auch die – über die Jahre gesehen – ausgewogene Verteilung der Spitzenränge über die verschiedenen Berufe, wie Ueli Müller, Generalsekretär von SwissSkills, feststellt. Alle Resultate findet man auch unter www.worldskills.org. Bedauerlich und auch bedenklich bleibt nur, dass gewisse grosse Medien diese stolzen Resultate der Berufsbildung weitgehend ignorieren.
Diskussionsbeitrag des Historikers Sarasin
Erneute Kontroverse zur Gymnasialquote
«Dumme und zynische Bildungsverachtung eines kleinen Herrenvolkes» – plakative Worte hat der Historiker Philipp Sarasin in einem Beitrag gewählt, der in Bund und im Tages-Anzeiger erschienen ist. Sarasin plädiert darin für die Senkung des Eintrittsniveaus ans Gymnasium; davon erhofft er sich mehr Chancengerechtigkeit und mehr Fachkräfte. Sarasin geht von einer männlichen Maturandenquote von 15% aus; die Berufmaturität berücksichtigt er nicht. In einer Stellungnahme erkennt Bruno Weber, Travailsuisse, eine «starke Geringschätzung der Berufsbildung». Rudolf Strahm wirft Sarasin in der Berner Zeitung «elitären Bildungsdünkel» vor.
Lehrabschluss: Verbesserte Erfolgsquote
Wie viele Lernende scheitern an der LAP?
Im vergangenen Jahr schlossen 59’389 Jugendliche ihre berufliche Grundbildung EFZ erfolgreich ab, 6193 scheiterten – das entspricht einer Erfolgsquote von 90,6 Prozent (Vorjahr 89,6%). Dabei schnitten die Männer (88,8%) traditionell schlechter ab als die Frauen (92,9%). Das Qualifikationsverfahren zum eidgenössischen Attest bestanden 3690 junge Erwachsene (94,0%). Dies zeigt die «Statistik der beruflichen Grundbildung», die zudem nach Kantonen und Einzelberufen gegliedert ist. So waren von 1005 Prüfungs-Kandidatinnen und -Kandidaten im Beruf Automobil-Fachmann EFZ 904 erfolgreich. Die Erfolgsquoten nach Berufen geordnet zeigt zudem eine Tabelle, die das BFS für BCH News aufbereitet hat: Erfolgsquote-Lehrabschluss-2010
ZH: Regierung gibt grünes Licht
Zweisprachiger Unterricht an Berufsfachschulen definitiv
Die Regierung des Kantons Zürich hat grünes Licht für die generelle Einführung des zweisprachigen Unterrichts (bili) an Zürcher Berufsfachschulen gegeben. Das Mittelschul- und Berufsbildungsamt und die Fachstelle Fremdsprachen unterstützen künftig Lehrpersonen, die bilingual unterrichten, mit einer Jahreslektion in den ersten drei Jahren. Im gleichen Umfang wird auch der Besuch eines Kurses für zweisprachige Didaktik unterstützt sowie die Durchführung eines zweisprachigen Qualifikationsverfahren. Zudem werden Beiträge an Ausland- und Sprachaufenthalte von bili-Lehrpersonen geleistet sowie an die Entwicklung von bili-Materialien, an Mentorate und Projekte, die mit dem zweisprachigen Unterricht in direkter Verbindung stehen.
BBT: Nachfolge von Martin Stalder
Neue Leiterin des Ressorts Höhere Berufsbildung
Das BBT hat die Leitung des Ressorts Höhere Berufsbildung besetzt. Nachfolgerin von Martin Stalder, der das Ressort während sieben Jahren geleitet hat, ist Laura Perret Ducommun. Sie wird ihre Stelle am 1. November 2011 antreten. Laura Perret Ducommun arbeitet derzeit im Bundesamt für Statistik, wo sie die Abteilung Höhere Berufsbildung (Personen und Finanzen) leitet. Sie hat zudem Lehrerfahrung: Während acht Jahren unterrichtete sie am Centre professionnel du littoral neuchâtelois (CPLN). Martin Stalder ist neu als Berater bei KEK-CDC Consultants tätig.
Nationaler Qualifikationsrahmen NQF
Erfolgreiche Roundtables des BBT
Das BBT hat von Mitte August bis Ende September vier Roundtables zum Nationalen Qualifikationsrahmen der Schweiz (NQF) und zur Vorlage für Diplomzusätze durchgeführt. Der Nutzen dieser Instrumente war für alle Teilnehmenden – Mitglieder der Eidgenössischen Berufsbildungskommission und Organisationen der Arbeitswelt verschiedener Branchen – unbestritten. Zudem sind die Vorarbeiten des BBT auf ein positives Feedback gestossen. Das BBT wird nun den NQF überarbeiten und die Anhörung zur Implementierung des NQF und der Vorlage für Diplomzusätze vorbereiten. Diese soll im Frühling 2012 starten.
EDK-Plenarversammlung diskutiert HFSV
Kantone finanzieren die Höheren Fachschulen hälftig
Die Interkantonale Vereinbarung über die Höheren Fachschulen (HFSV) ist auf der Ziellinie. Der SBBK-Vorstand hat ein Finanzierungsmodell erarbeitet, das einen grundsätzlichen Deckungsbeitrag von Bildungsgängen an Höheren Fachschulen von 50 Prozent durch die Kantone vorsieht. Höhere Deckungsbeiträge sind in den Bereichen Gesundheit, Soziales, Land- und Forstwirtschaft möglich, falls die entsprechenden Fachdirektorenkonferenzen (GDK, SODK, VDK) diese als nötig erachten und langfristig deren Finanzierung in Absprache mit der EDK sicherstellen können. Die HFSV wird der EDK-Plenarversammlung an der Tagung vom 27./28. Oktober vorgelegt. Ihre Verabschiedung ist auf kommendes Jahr geplant.
Stagiaires-Abkommen Brasilien-Schweiz
Für Lernende nach ihrer Ausbildung
Brasilien und die Schweiz haben eine Vereinbarung über den Austausch von Stagiaires getroffen; ihre Unterzeichnung steht noch bevor. Sie ermöglicht es jüngeren schweizerischen und brasilianischen Berufsleuten, im jeweils anderen Staat eine erleichterte Bewilligung für einen befristeten Arbeitsaufenthalt zu erhalten. Entsprechende Vereinbarungen existieren schon mit einer Reihe anderer Länder, darunter Australien, Chile, Japan, Neuseeland, Südafrika und USA. Seit dem Abschluss des ersten Stagiaires-Abkommens (1936) haben gut 40000 Schweizerinnen und Schweizer als Stagiaires vorübergehend im Ausland gearbeitet.
Anerkennung von Berufsqualifikationen
Bund übernimmt europäische Richtlinie
Die Schweiz übernimmt eine europäische Richtlinie, mit der die Praxis der Diplomanerkennung vereinfacht wird. Neu wird zudem der Bachelor FH in Pflege, Master in Architektur, die medizinische Spezialisierung in Infektiologie sowie gewisse Berufsprüfungen und Höhere Fachprüfungen in den Anhang III des Freizügigkeitsabkommens aufgenommen.
ODEC-Salärstudie
Studium an Höheren Fachschulen (HF) zahlt sich aus
Wer eine Höhere Fachschule abgeschlossen hat, verdienen bereits ein Jahr nach Abschluss durchschnittlich 82’600 Franken und kann das Einkommen innerhalb von zehn Jahren auf rund 104’700 Franken steigern. Dies zeigt eine Salärstudie des Absolventenverbandes ODEC, an der 2200 Personen teilgenommen haben. Zum Vergleich: Die Lohnstrukturerhebung 2008 des Bundes ermittelte monatliche Bruttolöhne von 6857 Franken bei Frauen und 8196 Franken bei Männern.
Kostenlos im Internet
Schweizer Bildungssystems in englischer Sprache
Im Zuge der Übersetzung des Bildungsberichts 2010 ins Englische wurde eine einheitliche englische Terminologie für das Schweizer Bildungssystem erarbeitet. Sie trägt den hiesigen Besonderheiten Rechnung und erleichtert einer internationalen Leserschaft das Verständnis. Die Terminologie wird von den verantwortlichen Behörden von Bund und Kantonen als englischsprachige Referenz verwendet; sie liegt zudem in Französisch und Italienisch vor.
Stelleninserat
Lehrperson für Elektroniker an der BBZW
Das Berufsbildungszentrum Wirtschaft, Informatik und Technik ist das Kompetenzzentrum für gewerbliche, technische und kaufmännische Berufe. Mehr als 4400 Lernende in 40 verschiedenen Berufen werden hier ausgebildet. Für den Gewerblichen berufskundlichen Unterricht suchen wir eine Lehrperson für Elektroniker. Der Einstieg mit einem reduzierten Pensum ist bereits ab Januar 2012 möglich; ab dem Schuljahr 2014/15 beträgt das Pensum 100 Prozent. Sie haben eine Lehre als Elektroniker/in hinter sich und einen Fachhochschulabschluss als Elektro-Ingenieur/in FH (HTL). Im Optimalfall besitzen Sie schon Unterrichtserfahrung. Stellenantritt: 1. Januar 2012 oder nach Vereinbarung. Bewerbungsfrist: 25. November 2011. Stellenausschreibung