Archiv
Nummer 57 vom 14. September 2011
- Reform kaufmännische Grundbildung
Folio-Aktion für kaufmännische Berufsfachschulen - Attest bekannter machen
Das Netzwerk EBA lanciert eine Kampagne - «Neues» Leading House
Margrit Stamm forscht über «Qualität der beruflichen Bildung» - Masterplan Bildung Pflegeberufe
Jetzt will der Staat für mehr Lehrstellen sorgen - Berner Fraktion Berufsbildung
Generalversammlung im Zeichen der Kontinuität - Zwei neue Gutachten
Auf Weiterbildung besteht gemäss Arbeitsrecht ein Anspruch - Externe Schulevaluation
Zumeist ein Leerlauf - Jugendbarometer der Credit Suisse
«Langweilig» und «anfällig auf Rechtspopulismus» - EHB-Rat: Wechsel im Präsidium
Ruth Gisi folgt auf Stefan C. Wolter - Materialien für den ABU
TV-Sendungen und Links zu den Wahlen im Herbst - Kostenlos im Internet
Gender, Geschlechterrollen, Gleichstellung - Urheberrecht
Wann benötigen Filmvorführungen eine Genehmigung?
Reform kaufmännische Grundbildung
Folio-Aktion für kaufmännische Berufsfachschulen
Die Vernehmlassung zur Reform der kaufmännischen Grundbildung ist abgeschlossen. Die Stellungnahmen sind öffentlich zugänglich und werden derzeit ausgewertet. Die Schlusssitzung des Reformprozesses findet am 21. September 2011 statt. Die Zeitschrift Folio wird im Oktober über die wichtigsten Änderungen der Reform berichten, Rolf Dubs kommentiert sie. Kaufmännische Schulen haben die Möglichkeit, zum vergünstigten Preis (4 Franken pro Exemplar statt 12 Franken) eine beliebig hohe Zahl von Ausgaben zu bestellen. Bestellschluss: 1. Oktober 2011.
Bestellungen: daniel.fleischmann@swissworld.com
Attest bekannter machen
Das Netzwerk EBA lanciert eine Kampagne
Junge und unerfahrene Arbeitnehmende mit einem eidgenössischen Attest haben es schwer, eine Stelle zu finden. Um dem abzuhelfen, haben sich fünf regional verankerte Lehrbetriebsverbünde (Lernwerk, Overall, Fribap, Stiftung Chance und Bildungsnetz Zug) zum Netzwerk EBA zusammengeschlossen. Es will mit einer Sensibilisierungskampagne die Lehrabschlüsse mit eidgenössischem Berufsattest in der Schweizer Wirtschaft bekannter zu machen. Zudem wollen sie Jugendliche beim Übergang ins reguläre Berufsleben begleiten. Bis 2013 sollen gesamtschweizerisch bis zu 300 EBA-Lehrabgängerinnen und Lehrabgänger von individueller Bewerbungsunterstützung und zielgerichtetem Jobcoaching profitieren.
«Neues» Leading House
Margrit Stamm forscht über «Qualität der beruflichen Bildung»
Ein «neues Leading House» unter der Leitung von Margrit Stamm, Universität Freiburg, ist am 1. Juli 2011 offiziell gestartet. Dies berichtet die Zeitschrift Panorama in ihrer jüngsten Ausgabe. Geplant sind acht Projekte, darunter zur Lernortkooperation oder zur Frage, wie ein erfolgreicher Lehrabschluss zustande kommt. Eine Fortsetzung der Arbeit des gleichnamigen Leading House unter Fritz Oser wird im Beitrag nicht erwähnt; so bliebe namentlich die Forschung «Professional Minds» Stückwerk.
Masterplan Bildung Pflegeberufe
Jetzt will der Staat für mehr Lehrstellen sorgen
Mit dem Ziel, 2010 bis 2015 die Anzahl Abschlüsse in Pflegeberufen deutlich zu steigern, wurde ein Masterplan Bildung Pflegeberufe ins Leben gerufen. Er enthält Massnahmen in drei Schwerpunkten: «Bereitstellen einer bedarfsgerechten Zahl an Ausbildungs- und Praktikumsplätzen», «Umsetzen der Bildungssystematik» und «Massnahmen in Bezug auf ausländische Fachkräfte». Eine erste Ausgabe eines neuen, kostenlosen Newsletters informiert über die Details.
Berner Fraktion Berufsbildung
Generalversammlung im Zeichen der Kontinuität
Die diesjährige Versammlung der Fraktion Berufsbildung des Berner Lehrerverbands LEBE stand unter dem Motto «Kontinuität»: So stellten sich der Präsident Thomas Etter und sämtliche Vorstandsmitglieder der Wiederwahl. Inhaltliche Schwerpunkte für die kommenden zwei Jahre sind die Weiterführung und der Ausbau der Netzwerkarbeit zur Verbesserung der Anstellungsbedingungen. Dies geht aus dem Vesammlungsbericht (N57-01) hervor.
Zwei neue Gutachten
Auf Weiterbildung besteht gemäss Arbeitsrecht ein Anspruch
Zwei neue Studien befassen sich mit Instrumenten zur Förderung der Weiterbildung. In ihrem Gutachten kommt Uschi-Backes-Gellner zum Schluss, dass Bildungsgutscheine ein wirksames Instrument sind, um zur Weiterbildung zu animieren – aber nur, wenn die Zielgruppen sehr genau definiert werden. Nur minimale Wirkung hätte der Bildungsurlaub. Ein juristisches Gutachten von Thomas Geiser weist zudem nach, dass im geltenden Arbeitsrecht ein allgemeiner Weiterbildungsanspruch des Arbeitnehmers bestehe, welcher von der Fürsorgepflicht des Arbeitgebers abgeleitet werden könne. Das berufliche Fortkommen des Arbeitnehmers ist ein Persönlichkeitsrecht und schliesse einen Anspruch auf Weiterbildung ein.
Externe Schulevaluation
Zumeist ein Leerlauf
Die externe Schulevaluation wurde als vielversprechendes Instrument zur Qualitätssicherung der Volksschule eingesetzt. Mittlerweile sehen viele Lehrkräfte darin eher ein Ritual, das für sie zudem noch mehr Vorgaben und Kontrollen der Bildungsverwaltung bringe. Dies zeigt ein Bericht von Swissinfo.
Jugendbarometer der Credit Suisse
«Langweilig» und «anfällig auf Rechtspopulismus»
Die Jugendlichen im Alter zwischen 16 und 25 Jahren sind gemäss Jugendbarometer der Credit Suisse stark auf traditionelle Werte fixiert: Angestrebt wird die klassische mittelständische Existenz; Werte wie Treue oder Verlässlichkeit unter Freunden haben eine grosse Bedeutung. Der Soziologe Kurt Imhof bezeichnet diese Jugend als «sehr konform», ja «langweilig». Sie sei zudem – auch im Vergleich zu den gleichzeitig befragten Jugendlichen aus den USA oder Brasilien – «ausgesprochen ausgrenzend». Die Jugendlichen zeigten sich stark beeinflusst durch den Rechtspopulismus in der Schweiz.
EHB-Rat: Wechsel im Präsidium
Ruth Gisi folgt auf Stefan C. Wolter
Der Bundesrat hat am 24. August Ruth Gisi zur neuen Präsidentin des Rats des Eidgenössischen Hochschulinstituts für Berufsbildung (EHB) ernannt. Gisi war zwischen 1997 und 2005 Regierungsrätin im Kanton Solothurn (als Vorsteherin des Departements für Bildung und Kultur im Kanton Solothurn). Sie hat sich unter anderem für die Schaffung neuer Lehrstellen eingesetzt und war entscheidend an der Bildung der kantonalen Berufsschulzentren beteiligt. Sie wird ihre Funktion am EHB am 1. Januar 2012 aufnehmen und folgt auf Stefan C. Wolter, der den EHB-Rat seit dessen Einsetzung im Jahr 2005 präsidiert hat.
Materialien für den ABU
TV-Sendungen und Links zu den Wahlen im Herbst
In wenigen Wochen wählt die Schweiz ein neues Parlament. Schweizer Radio und Fernsehen SRF bietet dazu einen umfassenden Medienservice, den sie in einer Mediendokumentation (N57-02) zusammengestellt haben. Darauf weist der Newsletter der PHSG hin, der jeden Monat Tipps für Fernsehsendungen für den ABU-Unterricht publiziert. Die Bestellung ist kostenlos. Auch die Zeitschrift Bildungschweiz wartet mit einer Zusammenstellung interessanter Links zu den Wahlen auf.
Kostenlos im Internet
Gender, Geschlechterrollen, Gleichstellung
Die Schulinfo Zug erscheint drei Mal im Jahr. Dieses Schulblatt besitzt, ähnlich wie etwa jene der Kantone Zürich oder Bern, hohes journalistisches Niveau. Die jüngste Ausgabe thematisiert die Gleichstellung der Geschlechter. Neben mehreren Fachartikeln und Aussagen von Schülerinnen und Schülern zur Geschlechterfrage, wird dabei auch eine Linksammlung zu Internetressourcen angeboten.
Urheberrecht
Wann benötigen Filmvorführungen eine Genehmigung?
Darf man in der Schule eigentlich klassenübergreifend ohne Bewilligung Filme abspielen? Mit Fragen wie dieser ist die Geschäftsstelle des Schweizerischen Filmverleiher-Verbandes immer wieder konfrontiert. Sie hat deshalb eine Information erarbeitet, die das richtige Vorgehen für die Lizenzierung eines Filmtitels aufzeigt. Educa bietet zudem vertiefte Informationen zu weiteren Fragen des Urheberrechts.