BM Ausrichtung Pädagogik
Neue Wege an die Pädagogische Hochschule sind gefragt
Anfangs März 2023 hat der Nationalrat einer Motion zugestimmt, die einen prüfungsfreien Zugang zu Pädagogischen Hochschulen für Absolventen einer Berufsmaturität erleichtern soll. Im Hinblick auf den zunehmenden Mangel an Lehrkräften macht es Sinn, die Wege an die PH’s für Lernende der Berufsbildung zu verbessern.
Umstritten ist die Frage, ob die Berufsmaturität allein für ein pädagogisches Studium genügt. Im Interesse einer guten Ausbildung schlägt der BCH-BM einen Mittelweg vor, der aus den folgenden beiden Elementen besteht.
Element 1: Neue BM-Ausrichtung Pädagogik
Als erstes braucht es eine Berufsmaturität Ausrichtung Pädagogik, welche die für die Pädagogik wichtigen Fächer enthält. Dazu kann man sich an der Fachmaturität Pädagogik der Fachmittelschulen orientieren, welche heute schon den prüfungsfreien Zugang zu den PH’s auf Primarstufe (Zyklus I und II) ermöglicht.
Bei der Zulassung an eine PH muss man sich an den generellen Regelungen bei Fachhochschulen orientieren: Für einen prüfungsfreien Eintritt in ein technisches Studium, braucht es nicht nur eine technische Berufsmaturität, sondern auch eine technische Grundbildung. Analog dazu braucht ein prüfungsfreier Eintritt von der BM Pädagogik in ein Studium für die Primarstufe an der PH (Zyklus I und II) eine einschlägige Grundbildung. Am ehesten würde sich dafür der Beruf der Fachfrau/mann Betreuung Richtung Kinder eignen.
Element 2: Grundbildung FaBe Schule
Von Vorteil wäre aber ein Grundbildung, die noch direkter auf die spätere pädagogische Tätigkeit ausgerichtet wäre. Hierzu könnte bei der FaBe-Ausbildung eine neue Richtung Schule geschaffen werden. Lernende FaBe Schule würden vor allem Betreuungsfunktionen im Kontext Schule übernehmen. Mit dieser Grundbildung würde sich zudem die Gelegenheit bieten, die bereits an den Schulen sehr geschätzten Klassenassistenzen bildungspolitisch einzuordnen. Klassenassistenzen bringen wertvolle Unterstützung und sind von vielen Schulen nicht mehr wegzudenken, haben aber keinen verbindlich geregelten Berufsauftrag. Eine Grundbildung Schule könnte helfen, diese weit verbreitete Tätigkeit besser zu definieren und in der höhreren Berufsbildung (Tertiär-B) einzuordnen.
Mit der neuen Grundbildung könnte man auch ein weiteres Problem angehen, nämlich die Überlastung der Lehrpersonen durch Aktivitäten ausserhalb des Unterrichtens. Hier würden FaBe’s Schule als zusätzliche Hierarchiestufe eine deutliche Erleichterung bringen, wie man es auch bei anderen Institutionen wie z.B. in den Spitälern mit den FaGe’s kennt.
Zwei Stossrichtungen, die es zu verfolgen gilt
Die vorgeschlagenen Massnahmen beinhalten zwei Stossrichtungen, wobei noch einige Fragen vertieft anzugehen sind:
Berufsmaturität Ausrichtung Pädagogik
- Was sind die Inhalte dieser Berufsmaturität?
- Genügen die 1280 Lektionen der BMS oder braucht es zusätzliche Lektionen?
- Braucht es einen minimalen Notenschnitt für ein Pädagogikstudium an der PH (für Zyklus I und II)?
Grundbildung Fachfrau/mann Betreuung Richtung Schule
- Welche OdA trägt den neuen Beruf, OdA Sozialberufe, Schulleiterverband, andere?
- Was sind die Inhalte der Lehre, vertiefte Allgemeinbildung?
- Wer betreut diese Lernenden an der Schule?
- 3 oder 4 Jahre? mit/ohne Basislehrjahr
Die Fachsektion BCH-BM wird dieses Projekt weiterverfolgen und die Entwicklung unterstützen. Bereits sind verschiedene Player aus dem Bildungsbereich informiert worden. Die Idee wird mehrheitlich positiv aufgenommen und unterstützt.